Rechtstexte
Facebook-Connect - Nachteil: Datenschutz
Facebook Connect ist ein Dienst, der es Nutzern ermöglicht, sich mit ihrem bestehenden Facebook-Profil auf anderen Websites und Diensten einzuloggen, ohne dort einen neuen Account erstellen zu müssen.
Nach der erfolgreichen Anmeldung wird zwischen dem Facebook-Profil und der jeweiligen Website / Account eine Verbindung hergestellt, über die Daten übertragen werden.
Vorteile
Für den Nutzer hat Facebook Connect natürlich den Vorteil Zeitersparnis. Es muss nicht bei jedem Dienst ein eigener, neuer Account anlegt werden. Somit entfällt der Registrierungsaufwand. Zum anderen ist die Verbindung auch später einfacher, sollten sich Daten ( E-Mail usw.) ändern. Werden diese Daten z.B. im Facebook-Profil geändert, werden die verbundenen Dienste automatisch darüber aktualisiert. Unternehmer, die ihren Facebook-Connect als Login anbieten, profitieren unter anderem dadurch, dass weitere Nutzerdaten erhalten, als sie bei einer normalen Registrierung erhalten würden. Da in der Regel in sozialen Portalen die persönlichen Daten aktueller sind, verfügen die Dienstanbieter stets über aktuellsten und relevanten Daten. Der weitaus größere Vorteil von Facebook-Connect ist allerdings, dass sich hierdurch die Anzahl der Registrierungen nachweislich erhöhen lässt.
Nachteil
Mit der Verknüpfung zwischen Webdienst und Facebook werden bestimmte, bei Facebook hinterlegte Daten übermittelt. Hierzu zählen auf jeden Fall die öffentlichen Daten des Profils dazu, wie Name, Alter, Geschlecht und Profilbild und und und (je nachdem welche Daten als öffentlich einsehbar gestellt wurden). Fast immer kommt auch die Freundesliste hinzu. Manche Anbieter räumen sich die Möglichkeit ein, auf die Facebook-Pinnwand des Nutzers zu posten, um dort zum Beispiel ihr Angebot zu platzieren. Wieder andere möchten Zugriff auf die bisherigen Arbeitgeber.
Vermeiden kann der Nutzer den gegenseitigen Datenaustausch zwischen Webdienst und Facebook nur, indem er Facebook Connect nicht verwendet, sprich indem er sich nicht mit seinem Facebook-Account bei anderen Webdiensten anmeldet.
Aus datenschutzrechtlicher Sicht ist Facebook Connect durchaus problematisch:
Kaum ein Nutzer weiß genau, welchem Webdienst er welche Daten zur Verfügung stellt, zumal die meisten Webdienste mehr Daten beziehen, als sie eigentlich vom Nutzer benötigen. Die Datenübertragung zwischen Webdienst und Facebook bietet zudem Angriffsfläche zum Abgreifen vertraulicher Informationen.
Übertragene Daten
Welche Daten genau übertragen werden, erfährt der Nutzer nicht immer vollständig. Facebook erhält auf jeden Fall alle öffentlichen Daten (diese Daten kann jeder User eigenständig bearbeiten) des Profils, zu denen unter anderem folgende Informationen gehören:
- vollständiger Name
- hinterlegtes Profilbild
- Alter
- Geschlecht
- Freundesliste
- Kontaktdaten
Der Nutzer hat keine Möglichkeit, die Übermittlung dieser Daten zu verhindern, sobald er Facebook Connect verwendet.
Über den Facebook Connect Login-Dialog werden grundsätzlich die Daten angezeigt, welche auch übermittelt wurden. Allerdings bleibt diese Auflistung unvollständig, werden doch einzelne Daten unter einem Sammelbegriff zusammengefasst. Hat sich der Nutzer nicht die Mühe gemacht, in seinen Facebook Einstellungen zu hinterlegen, welche Daten nicht übertragen werden dürfen, kann der
Betreiber der anderen Website unter Umständen auch weitere Daten wie z. B. den Arbeitgeber, die E-Mail-Adresse oder auch persönliche Vorlieben abrufen.
Auch anders herum. Die Datenübertragung erfolgt allerdings auch umgekehrt. Beim Login in Facebook Connect wird dann mitgeteilt : “Person-XY”möchte gerne in deinem Namen auf Facebook posten“. Dies bedeutet konkret, dass der Anbieter der Website im Namen des Users auf dessen Facebook Pinnwand posten kann. Viele Betreiber nutzen diese Möglichkeit, um die Freunde des Nutzers über ihre Dienstleistungen zu informieren, beispielsweise indem sie sie an die Pinnwand des Nutzers über dessen Aktivitäten im jeweiligen Dienst posten. Zudem gewinnt Facebook über diese Verbindung Informationen zu diesen Aktivitäten und kann damit die bereits vorliegenden Nutzerdaten ergänzen.
